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Maiwolken
11 Dienstag Mai 2021
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11 Dienstag Mai 2021
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13 Samstag Feb 2021
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Gedicht, Kater Carson, Liebe, Lockdown, Lyrik, Valentinstag, Zweisamkeit
Den Lockdown zelebrieren wir zu zweit.
Dunkle und helle Tage teilen wir ohne je ein böses Wort.
Wir erleben Zweisamkeit im Überfluss, doch ohne Überdruss.
Berauschen uns am zärtlichsten Kuss.
Für jedes einfache Mahl nehmen wir uns Zeit.
Mal findest du tönerne Becher, in die wir schweren Wein schenken,
um unsere Freunde und Familien mit einem Toast zu bedenken.
Mal erheben wir Kristallgläser, die beim Anstoßen hell tönen,
wenn wir auf Weltfrieden und Gesundheit trinken.
Wir wissen um unsere Sorgen, die wir in die Nacht hinausschicken,
während wir uns gegenseitig Wärme spenden und geborgen sind.
Wir berühren uns leise und schlafen ruhig.
(Bis die Katze an der Tür kratzt…)
Die nächtliche Nähe erhalten wir uns auch am Tag.
Mag kommen, was mag.
Den Lockdown zelebrieren wir zu zweit.
© Katja John, 2021
07 Donnerstag Jan 2021
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Schnee bedeckt die Anhöhe.
Neben den schweren Wolken glüht
die späte Nachmittagssonne in Pastell
Ein Hund trabt über das weiße Feld.
Zieht weite Kreise.
Hell und dunkel. Leise.
Hier und jetzt feiert sich die Welt –
ohne all den Rest.
Und du vergisst,
dass du keine Reise machst,
dass du nur spazieren gehst.
Schneebedeckt, Licht und Schatten, in Pastell.
In der späten Nachmittagssonne
ziehen deine Gedanken weite Kreise.
Und du bist eingeladen
ohne all den Rest.
Und du staunst, wie weit und leise.
Und du vergisst.
Und du bist.
© Katja John, 2021
21 Montag Dez 2020
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Dezember, Erinnerung, Gedicht, Kater Carson, Nacht, Rauhnächte, Sonnenwende, Stern, Tag, Winter
Es ist der kürzeste Tag, es ist die längste Nacht.
Wir werden drinnen ganz still und lauschen.
Hören wir noch das Pochen und Rauschen?
Sieh, in den Bilderrahmen sind die Ahnen erwacht!
Es ist der dunkelste Tag, es ist die finsterste Nacht.
Wir zünden die Lichter an auch in den Herzen.
Gegen die Angst. Gegen den Tod und die Schmerzen.
Erinnern uns, wie man bangt, wie man liebt, wie man lacht.
Es war der finsterste Tag, es wird die hellste Nacht.
Wenn ein Stern für uns leuchtet und wir uns besinnen.
Wenn unsere Tage nicht nutzlos verrinnen.
Dann sind nicht nur die Toten wieder aufgewacht.
© Katja John, 2020
16 Mittwoch Dez 2020
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Der frühe Schnee ist geschmolzen.
Gülle tränkt den Winterboden.
Daneben siecht schlaff das gelbe Gras –
matschige Existenz.
Ich hoffe nicht auf bessere Zeiten.
Ich hoffe nur auf eine dicke, weiße Decke.
Nachts wäre es wieder mondhell,
mittags sonnten sich kleine Kristalle überall.
Im Schnee von gestern knarzen meine Stiefel.
© Katja John, 2020
27 Freitag Nov 2020
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Verwünsch mich nicht!
Mein Atem ist der Nebel.
Er hüllt die kahlen Herbstbäume
in stille Watte.
Verwünscht ich dich,
du wärest nicht Luft.
Du lägest im Gestein.
Sand zwischen den Zähnen,
halboffen im Dunkeln die Augen.
Doch ich wünsch mir das
nicht
für dich.
Doch ich wünschte mir,
du wüsstest, ich könnt.
© Katja John, 2020
01 Mittwoch Apr 2020
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Vor einigen Tagen habe ich angefangen, Sprachnachrichten mit Kindergedichten und kindergeeigneten Erwachsenengedichten für unsere Nichte und Neffen aufzunehmen. Darunter Gedichte von Josef Guggenmos, Jutta Richter, Jürgen Spohn, James Krüss, Joachim Ringelnatz. Sogar Ottos Mops von Ernst Jandl. Ich dachte, es bringt vielleicht etwas Abwechslung in den Corona-Alltag und schafft ein bisschen Nähe in einer Zeit, in der wir alle Freunde und Familien nicht besuchen dürfen. Bei den Kindern kam es gut an.
Mein sechsjähriger Neffe, der Reime ohnehin liebt, hat daraufhin selbst begonnen zu dichten und hat uns mit Hilfe seiner Mama sein Corona Gedicht per Sprachnachricht vorgetragen. Hier ist es niedergeschrieben:
Auf einmal war Corona da und im Nu
war mein Kindergarten zu.
Auch die Familie konnt‘ ich nicht mehr sehn
das ist echt nicht schön.
Das mit dem Virus ist ein großer Schreck.
Ich hoff er geht bald wieder weg.
Dann kann ich zum Kindergarten gehn
und meine Freunde wieder sehn.
Auch meine Familie besuch ich dann,
wenn ich wieder darf und kann.
Dann nehm ich sie in den Arm.
Dann wird uns kuschligwarm.
30 Montag Mär 2020
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War der Frühling jemals so blau?
Das Bachbett so trocken und tief?
Und die Rinde der Fichte so rau?
Wo warst du als ich schlief?
In Gedanken?
Es raschelt das Laub vom letzten Jahr.
Es zuckt das Reh mit dem Ohr.
Hat der Wind zerzaust dein Haar?
Sieh nur das Efeu ranken –
Zum Himmel empor!
© Katja John, 2020
28 Dienstag Aug 2018
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Gedichte, Gesellschaft, Kater Carson, Katja John, Lyrik, Nacht, Reh
Auf der Landstraße
hier nur achtzig bei Dunkelheit
Erfahrung
Schwarzkittel, Fuchs und Hase sagen
Gute Nacht
wie zur Bestätigung liegt vor der Kurve
ein rehblonder Rücken am Straßenrand
abbremsen
einige Wagen zu spät
den Täter rettet meist die leere Nacht
weiter nur Schritttempo
das Ausmaß offenbart sich nach der Biegung
zwei Kitze
gefangen im Scheinwerferlicht
ratlos auf dünnen Beinen.
© Katja John, 2018
23 Samstag Dez 2017
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Advent, Gedichte, Gesellschaft, Kater Carson, Katja John, Weihnachten, Weihnachtsgans, Winter
Einmal im Jahr zum Weihnachtsfeste
gibt es bei uns gebrat’ne Gans
und zwar in Nürnberg-Land die beste.
Des Weihnachtsbratens Relevanz
zeigt sich bereits so vier, fünf Wochen
vor dem großen Festtagskochen.
Denn dann schon überlegen wir,
ob man dies’ Jahr ein ganzes Tier
bestellen sollte,
oder auch mal ganz bewusst
doch lieber Bio-Gänsebrust
aus Franken wollte.
Nach wochenlangem Hin und Her
ward schließlich sie bestellt –
und was dem Vater gut gefällt –
ziemlich groß und schwer.
Nackig liegt der hohle Körper da
vor Mutter auf der Arbeitsfläche.
Ganz kalt ohne sein Federkleid
tut ihr der Vogel schrecklich leid –
ihr war, als ob er mit ihr spräche.
Es wurde in der Oberpfalz
der Kopf getrennt vom Gänsehals –
kein Schwanz und keine Feder mehr,
das rührt das Herz der Köchin sehr.
Beim Waschen unterm Wasserhahn
fühlt Mutter sich der Gans recht nah.
Sie streichelt sanft dem Tier den Rücken
und kann sich Tränen nicht verdrücken.
Kurz denkt sie an das Wort vegan…
Mit Zwiebeln und ‘ner gelben Möhre
kommt unsre Gans dann in die Röhre.
Bald ziehen köstlichste Gerüche
durch unser Haus und in der Küche
sucht man schon Teller für das Mahl.
Und während Mutter etwas fahl
nur Blaukraut nimmt und einen Kloß,
vertilgen ganz bedenkenlos
auch diesen stimmungsvollen Winter
Vater, Oma und die Kinder
den allerbesten Gänsebraten.
Sie mussten ja nicht kochen.
Und soviel kann man schon verraten:
übrig blieben nur die Knochen.
© Katja John, 2017
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